건배 (Geonbae) bedeutet Prost und war das zweite koreanische Wort welches ich am Freitagabend gelernt habe. Nach einem aufregenden ersten Tag ging es gegen 1 Uhr ins Bett. Ich war wirklich erstaunt, dass wir den ersten Tag so gut überstanden haben. Die Aufregung und vielen neuen Eindrücke haben den Jetlag höchstwahrscheinlich in Schach gehalten. Geschlafen habe ich allerdings nicht sehr gut und war am nächsten Morgen recht erschöpft. Nach einer warmen Dusche und einer Tasse Tee ging es jedoch gleich viel besser.
In Korea ist es üblich Schlappen anzuziehen wenn man das Badezimmer betritt. Diese stehen bei der Tür und werden von allen Hausbewohnern genutzt. Zudem ist es üblich die Straßenschuhe vor dem Betreten der Wohnung auszuziehen.
Tag 2: Gwangjang Markets, Insa-Dong, Ssamjigil Shopping Mall und Gangnam District
Erster Stop des Tages waren die Gwangjang Markets auf denen hauptsächlich Fisch und Fleisch verkauft werden. Mark war begeistert, mich hat das Essen leider weniger angesprochen. Es gab Dumplings mit Füllung, Fischpfannkuchen, Fischspieße, Suppen und verschiedene Würste, die ich nicht einordnen konnte. Bei den Temperaturen bleiben die Lebensmittel natürlich frisch, bei den hohen Temperaturen im Sommer wäre ich wahrscheinlich etwas vorsichtiger. Wir haben uns einen Stand ausgesucht und für Hanna und Mark gab es Dumplings und Fischsuppe. Ich hab mich über die beheizten Bänke gefreut und wäre am liebsten gar nicht wieder aufgestanden. Zum Nachtisch gab es für uns einen aus Teig bestehenden Fisch (Bungeo-ppang), der mit einer süßen Paste aus roten Bohnen oder Custard (Karamellpudding) gefüllt wird. Das ganze wird in einer Art Waffeleisen gemacht. Die wie ein Fisch aussehenden Formen werden mit Teig gefüllt, der Teig wurde in unserem Fall aus einer großen Teekanne gegossen. Stände wie diesen gibt es in Seoul an jeder Ecke. Das Essen, welches in den verschiedenen Ständen verkauft wird, ist zudem super billig.
Nachdem wir den Markt erkundet haben liefen wir zu Fuß Richtung Insa-Dong, dem Künstlerviertel in Seoul. Eine Sache, die mir in Seoul aufgefallen ist: Jedes Viertel bzw. Straße scheint ein bestimmtes Produkt zu verkaufen. Da gibt es zum Beispiel eine Straße mit einem Lampenladen nach dem anderen. Biegt man um die nächste Ecke findet man nur noch Teppichläden. Etwas weiter werden diese von Handwerksläden abgelöst. In der Nähe der Seoul Station reihte sich ein Protesenladen nach dem anderen auf, zwischendurch gab es ein paar Reifen.
Insa-Dong ist ein wirklich schönes Viertel. Wir sind die Haupteinkaufsstraße hinunter gelaufen, haben uns Mützen, Schals und Handschuhe gegen die Kälte gekauft, in einem traditionellen Teehaus koreanischen Tee getrunken und Süßigkeiten probiert, waren in der Ssamjigil Shopping Mall, in der man spiralförmig von oben nach unten gehen kann und haben einen super niedlichen Laden mit Sukkulenten gefunden. Im Anschluss sind wir durch einen älteren Teil Seouls gelaufen in dem noch traditionelle Häuser zu finden sind. Laut Hanna wird in Korea nicht sehr viel wert auf die Bewahrung von traditionellen Bauten gelegt und viele alte Häuser müssen modernen Hochhäusern Platz machen.
Von Insa-Don ging es für uns direkt nach Gangnam. Auch am zweiten Tag wurden lediglich kurze Pausen eingelegt. Gangnam ist einer der wohlhabensten Stadtteile Seoul’s, es gibt eine riesen Einkaufsstraße mit vielen Luxusgeschäften und etliche Nebenstraßen mit Bars und Restaurants. Diese verstecken sich teilweise in den oberen Etagen der Häuser und es ist gar nicht so einfach sich bei der Riesenauswahl zu entscheiden. Gangnam ist zudem der perfekte Ort, sollte man sich einer Schönheitsoperation unterziehen wollen und Praxen gibt es an wirklich jeder Ecke. In Korea sind Schönheitsoperationen sehr beliebt und anscheinend sind bestimmte Eingriffe ein beliebtes Geschenk zum 18. Geburtstag. Koreaner sind zudem große Fans von Kosmetikprodukten. Auch hier wird man in Gangnam definitv fündig.
Schönheitsoperationen und Kosmetikprodukte waren allerdings nicht der Grund, dass wir nach Gangnam gefahren sind. Wir wollten einfach mal sehen was es mit Gangnam auf sich hat und wurden natürlich von dem bekannten Lied von PSY, welches in 2012 veröffentlicht wurde, auf die Idee gebracht, einen Abstecher in den südlichen Teil der Stadt zu machen (Gangnam = südlich des Flußes). Solltet ihr es noch nicht gehört haben, dann habt ihr nun die Gelegenheit 😉 Das Lied war weltweit so erfolgreich, dass es sogar ein eigenes Denkmal in Gangnam bekommen hat. Da es kalt und dunkel war als wir dort waren, haben wir es leider nicht dorthin geschafft und haben uns anstelle dessen bei Chicken und Bier aufgewärmt. Kein Nationalgericht, aber bei den Koreanern sehr beliebt und beinahe überall erhältlich.
Quelle: http://tour.gangnam.go.kr/en/prcenter/new-landmark-gangnamstyle/
Ich habe den zweiten Tag zu meinen Highlights auf Instagram hinzugefügt. Dort könnt ihr noch ein paar weitere Eindrücke sehen, die ich lediglich mit dem Handy festgehalten habe, unter anderem auch unseren Gangnam Tanz: einmalausland_immerausland (Highlights kann man leider nur in der App anschauen).